Biodiversität im Garten
- walkernaomi
- 3. Juni 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juni 2024
Überall wird gerade davon berichtet, sei es das Bienensterben, Lichtverschmutzung, invasive Pflanzen oder der Klimawandel. Wir stehen gesellschaftlich vor einem Wandel, der uns näher an unsere Natur bringt und uns zum Ursprung unserer Flora und Fauna zurückführt. Wie Biodiversität gefördert werden kann, erklären wir in diesem Beitrag.

Was bedeutet Biodiversität?
Biodiversität bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde und wie diese innerhalb eines Lebensraums vernetzt ist. Sie ist entscheidend für das Funktionieren von Ökosystemen und für das menschliche Wohlbefinden, da sie ökologische Dienstleistungen wie Bestäubung, Wasserreinigung und Klimaregulierung unterstützt.
Weshalb ist die Biodiversität in Gefahr?
Durch die industrielle Nutzung unserer Grünflächen in den letzten hundert Jahren hat sich der Lebensraum für viele Tiere, Pflanzen und Organismen drastisch verkleinert. Weiter sind diese ökologisch wertvollen Lebensräume oft isoliert, was sie nur schwer zugänglich macht und weiter vernetzt werden soll. Gemäss der Roten-Liste des BAFU sind 35% der Arten in der Schweiz als "ausgestorben" oder "gefährdet" eingestuft worden. (2)
Massnahmen zur Biodiversität im eigenen Garten
Wasserquellen einrichten
Wasser ist für praktisch alle Lebewesen einen wichtigen Bestandteil ihres Überlebens.
Teiche anlegen: Grössere Teiche bieten Lebensraum für Frösche, Libellen, Vögel und wasserliebende Pflanzen. Sie unterstützen die Amphibienwanderung und bieten vielen Organismen einen geeigneten Lebensraum.
Kleine Wasserbecken: Diese können als Trinkstellen für Vögel und Insekten dienen und bieten auch kleineren Lebewesen einen Platz zur Abkühlung.
Miniatur-Bachläufe: Fliessendes Wasser kann Sauerstoff anreichern und ist attraktiv für eine Vielzahl von Tieren, die auf solche Lebensräume angewiesen sind.
Regentonnen: Regenwasser sammeln und für die Bewässerung des Gartens nutzen, um Wasserressourcen zu schonen und gleichzeitig Tieren Zugang zu frischem Wasser zu bieten. Weiter bieten Sie Ihrem Garten so einen Puffer für längere Dürreperioden
Wichtige Hinweise
Wassertränken und Futterstellen für Vögel müssen stets sauber gehalten werden, da sie sich sonst mit tödlichen Parasiten infizieren können (1)
Vogelfreundliche Glaskonstruktionen
Glas ist für den Tod vieler Vögel verantwortlich. In Deutschland betraf das 2017 5% aller Vögel oder 100-115 Millionen Tiere. In der Schweiz ist die Auswertung ähnlich, da die Vögel die unsichtbaren Mauern nicht als solche erkennen. Wenn Sie Glas in Ihrem Garten haben, sollten Sie diesen vogelfreundlich gestalten. Milchglasfolien oder mattierte Glasscheiben verhindern die Reflexion wobei Markierungen am Glas dem Vogel eine Gefahr signalisieren. (3)
Lichtverschmutzung entgegenwirken
Licht in der Nacht stört die natürlichen Tag-Nacht-Rhythmen vieler Lebewesen und beeinträchtigt deren Verhalten, Fortpflanzung und Überlebensrate. Dies kann zu einer Reduktion der Biodiversität führen, da insbesondere nachtaktive Insekten, Vögel und Fledermäuse in ihren Aktivitäten gestört werden. Diese Veränderungen können wiederum das gesamte Ökosystem destabilisieren.Hier sind einige Massnahmen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung im eigenen Garten:
Bewegungssensoren verwenden: Aussenbeleuchtung nur bei Bedarf aktivieren, um unnötiges Licht zu vermeiden.
Abgeschirmte Leuchten nutzen: Lampen verwenden, die das Licht nach unten lenken und Streulicht minimieren.
Warme Lichtfarben bevorzugen: Leuchten mit warmen, gelblichen Lichtfarben einsetzen, da diese weniger störend für Insekten und andere Tiere sind.
Lichter ausschalten: Unnötige Beleuchtung nachts abschalten oder zeitlich steuern, um die Dunkelphasen zu verlängern.
Insektenförderung
Monokulturen, Betonmauern und Schottergärten bieten kaum Lebensraum für Insekten. Gemäss BAFU wurde folgendes ermittelt: "im globalen Durchschnitt aber gingen landlebende Insekten wie Schmetterlinge, Heuschrecken
oder Ameisen um 0,92 % pro Jahr zurück. Dies klingt vielleicht nicht nach viel, aber es bedeutet 24 % weniger Insekten innerhalb von 30 Jahren und sogar eine Halbierung innert 75 Jahren." (4)
Lebensraum für Insekten schaffen wir mit folgenden Massnahmen:
Trockenmauern mit Hohlräumen
Wilde Ecken im Garten helfen Insekten einen natürlichen Lebensraum zu behalten. Idealerweise wird da nicht gemäht / geschnitten
Verzicht auf Pestizide bzw. Einsatz von biologischen Pestiziden oder Nützlingen
Totholz im Garten lassen als Nahrungsquelle für Insekten
Wasserstellen einrichten, als Abkühlung und Trinkmöglichkeit
Insektenhotels einrichten, sie bieten eine ideale Brut- und Niststätte für viele Insekten

Trockenmauern mit Hohlräumen bieten Insekten und kleinen Reptilien einen idealen Lebensraum
Bienenfreundliche Pflanzen
Bienen erfreuen sich Nektar- und Pollenhaltigen Blüten, die dazu noch unseren Balkon oder Garten verzieren können. Sei es eine Blumenwise oder einzelne Beete mit verschiedenen Blüten, idealerweise können Sie schauen, dass es von Frühjahr über den Hochsommer noch einen Schub Nahrung für Honig- und Wildbienen gibt, da sie sich dann für den Winter bereit machen und die Lager befüllen können. Folgende Blütenpflanzen und Kräutern sind hilfreich für die Unterstützung von Bienen: (3)
Schneeglöckchen
Krokus
Margeriten
Brombeere
Himbeere
Sonnenblumen
Löwenzahn
Lavendel
Rosmarin
Oregano
Salbei
Pfefferminze
Thymian
Bäume: Kirschbäume, Apfelbäume, Hasel, Linden, Kastanien
Steter Tropfen höhlt den Stein
Biodiversität fängt bei jedem Einzelnen an, wir fördern die Natur indem wir uns mit ihr auseinandersetzen. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass auch die Bemühungen einzelner zur Förderung der Diversität unserer Natur eine Wirkung erzielen. So berichten Kunden von jährlich zunehmender Vogelbesuche, Insektenvielfalt (zBsp. Schmetterlinge) oder dass plötzlich Eidechsen im Garten gesichtet wurden.
Ganz nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein" können auch nur wenige Massnahmen dazu beitragen, dass sich unsere Natur über kurz oder lang erholen kann.
Quellenangaben


